Artists As Catalysts – Lourdes Fernández

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Lourdes Fernández ist Direktorin der Alhondiga in Bilbao. Im Zuge der Eröffnung von „Artists As Catalysts“ sprach sie über den Werdegang der Ausstellung und die Signalwirkung an Bilbao und Spanien.

„Artists As Catalysts“ ist die erste Ausstellung im Bereich Digitaler Medienkunst, die in der Alhondiga zu sehen ist.

Genau. Ich bin seit März 2012 Direktorin dieser Institution, und ich glaube, dass es 2011 gemeinsam mit Ars Futura aus Barcelona einen kleinen Showcase zum Thema Technologie gab, aber in diesem Kontext ist es die erste Ausstellung. Das Verhältnis zur Ars Electronica ist ausgezeichnet und ich hoffe sehr, dass wir die erfolgreiche Zusammenarbeit in Zukunft fortsetzen können.

Dass heißt, Sie sind zufrieden mit der Ausstellung?

Sehr, sehr glücklich, ja, so wie auch schon während der Pressekonferenz erwähnt. Ich denke, es war eine interessante Erfahrung für mein Team, sie haben ein Jahr lang sehr hart gearbeitet. Das Resultat ist großartig, niemand aus dem Team verfügte über Fachwissen auf diesem Gebiet. Natürlich hat uns Gustavo Valero sehr geholfen, als externer Kollaborateur, das war sicher entscheidend für das Team. Es war ein langer, langer Prozess für uns, diese Ausstellung zu entwickeln. Aus meiner Sicht haben wir einiges erreicht, wir hatten 12 Leute, die an der Ausstellung gearbeitet haben, wir haben es endlich geschafft, mit der Universität vor Ort zusammenzuarbeiten, etwas, was wir schon immer tun wollten. Also, wenn es um den Entwicklungsprozess angeht, bin ich sehr zufrieden, auch über die Zusammenarbeit mit dem Team der Ars Electronica.

Haben Sie ein Lieblingsprojekt in der Ausstellung?

Ja, habe ich, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob ich das verraten soll. Natürlich gefällt mir Desire Of Code von Seiko Mikami sehr, aber die Arbeit mit der meisten Poesie, vielleicht auch die künstlerischste Arbeit ist Earth von Finnbogi Petursson. Es ist wie ein Gemälde, das mit neuer Technologie geschaffen wird. Ich komme ja aus der zeitgenössischen Kunst, war Managerin am Arco in Madrid, habe mein ganzes Leben in dieser Welt verbracht, und natürlich sind viele Arbeiten aus diesem Bereich auf Schönheit ausgerichtet, nicht nur auf Konzept.

Letzte Frage, diesmal zum Thema Alhondiga und Bilbao: Wie bedeutend ist digitale Medienkunst in Bilbao und in Spanien allgemein?

So weit ichs beurteilen kann, nicht besonders groß. Zum Beispiel hatten wir beim Arco eine Art Box, wo wir KünstlerInnen aus dem Bereich digitaler Medienkunst eingeladen haben, um sich zu präsentieren, und da hatten wir insgesamt nur 8 Leute, das heißt, die Rückmeldung war nicht sehr stark. Ich habe einiges an Erfahrung am Markt gesammelt, und ich glaube, dass der Markt das Problem ist. Es ist sehr schwierig, und sehr teuer, Kunstwerke in diesem Bereich zu vermitteln, in Linz ist das natürlich ein wenig anders, das Futurelab allein erzeugt schon genug Interesse, die Kommunikation fällt leichter, und ich glaube, dass wir in Spanien noch nicht so weit sind.

Wenn man Bilbao betrachtet, dann sieht man, dass eine der Strategien der Stadt die ist, nicht nur Kunst und Medien zusammenzufühen, sondern Kunst und Technologie, wie die Kunst Teil der Technologie werden könnte und wie sie unser Leben verändert. Deswegen waren wir sehr angeregt, als Manuela Naveau „Artists As Catalysts“ als Ausstellungsthema vorschlug, weil es uns die Möglichkeit gibt, Unternehmen davon zu überzeugen, KünstlerInnen zu unterstützen, ihre Kunstwerke zu unterstützen, ihnen Ressourcen zur Verfügung zu stellen, und die Ergebnisse sind großartig.

Im Baskenland ist die Stimmung tradionellerweise eher in Richtung Industrie gedreht, Werkzeugfabriken sind ein Spezifikum der Region, riesige Fabriken, weil es hier viel Eisen gibt. Von daher ist es sehr interessant, Kunst in dieses Umfeld zu integrieren, und wir finden immer wieder neue Wege, andere Wege. Zusammen mit der Ars Electronica leisten wir also Pioniersdienste, aber es ist noch ein langer Weg, bis wir uns mit Linz vergleichen können, zum Beispiel. Wir haben noch nicht die Netzwerke, noch keine Infrastruktur, aber wir werden Hand in Hand daran arbeiten.