Quayola: Vom Gewinner zum Juror

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Die Künstler Davide Quayola (links) und Memo Akten (rechts) bei der Verleihung der Goldenen Nica 2013. Foto: Tom Mesic

Mit ihrer visuell beeindruckenden Animation „Forms“ haben die beiden Visual Artists Davide Quayola (IT) und Memo Akten (TR) die Jury des Prix Ars Electronica 2013 überzeugt und dafür in der Kategorie „Computer Animation/Film/VFX“ die Goldene Nica erhalten. 2014 nimmt der Gewinner Davide Quayola nun selbst Platz in der Prix-Jury und wird die eingehenden Animationen gemeinsam mit vier anderen ExpertInnen bewerten.

Laufend in Bewegung

Die Animation „Forms“ ist eine Studie, die sich den Bewegungsabläufen von in Aktion befindlichen SpitzenathletInnen zuwendet. Die KünstlerInnen filmten SchwimmerInnen und TurmspringerInnen, (Stab-)HochspringerInnen und BodenturnerInnen bei ihren Wettkampfeinsätzen, analysierten ihre Bewegungen und ihre Körpersprache und übersetzten dies in abstrakte dreidimensionale Skulpturen aus Stäbchen, Spiralen, Quadern und Kugeln. Deren Auseinander- und Zusammenfalten, Wischen und Rotieren unterlegten sie mit metallischem Klicken und Knirschen, das den Eindruck der Bewegung nochmals verstärkt.

„Forms“ erhielt die Goldene Nica in der Kategorie „Computer Animation/Film/VFX“

Mehr als „nur“ eine Goldene Nica

Jede noch so perfekte Animation verfehlt ihren Sinn, wenn sie nicht von so vielen Menschen wie möglich gesehen wird. Deshalb werden die besten Animationen, die zum Prix Ars Electronica eingereicht werden, nicht nur im Online-Archiv der Ars Electronica gezeigt, sondern auch unter dem Titel „Ars Electronica Animation Festival“ im Ars Electronica Center Linz und dank einer Kooperation mit dem österreichischen Außenministerium auch bei Screenings in zahlreichen Botschaften und Kulturforen vieler Länder wie Großbritannien, Polen, Brasilien, Russland oder Deutschland. Das Mitmachen lohnt sich, wie Quayola selbst bemerkt – als Gewinner der Goldenen Nica wurde er zum Festival Ars Electroncia persönlich eingeladen und konnte seine Animation einem Fachpublikum und anderen BesucherInnen präsentieren. Und die Reise hat sich ausgezahlt, wie Quayola rückblickend bemerkt: „Ja, es ist immer sehr nett, die Menschen in physischer Form anzutreffen, denen man normalerweise im Internet begegnet oder folgt.“

Vom Architekturstudium des Bruders zur Animation

Quayola, der bereits in Los Angeles, New York, Moskau oder vor kurzem im niederländischen Eindhoven seine Werke ausgestellt hat, kam eigentlich über das Studium seines Bruders zur Animation: „Als mein älterer Bruder in den späten 1990er-Jahren Architektur studierte, interessierte ich mich schließlich für Formen und Geometrie und erforsche meine Interessen mit dem Computer.“ Seine Arbeiten selbst betrachtet er aber eigentlich nicht als Animation, sondern „eher als eine Art zeitbasierte Skulptur“. Derzeit arbeitet er an einer neuen Zusammenstellung von physischen Skulpturen mit 7-achsigen CNC-Maschinen – das sind hochpräzise Werkzeugmaschinen, die im Stande sind, von einer Software gesteuert komplexe Formen herzustellen. Und dann geht’s Anfang Mai nach Linz, zur Prix-Jury-Sitzung.

Der Einreichschluss zum Prix Ars Electronica 2014 wurde nochmals aufgrund des hohen Andrangs auf den Freitag, 21. März 2014, 23:59 MEZ, verlegt. Weitere Infos zur Anmeldung unter ars.electronica.art/prix.