MATERIA PRIMA – neue Ausstellung in Gijon eröffnet

Ars Electronica zu Gast in Spanien:
MATERIA PRIMA – neue Ausstellung in Gijon eröffnet

(Linz, 24.11.2015) MATERIA PRIMA lautet der Titel einer von Ars Electronica kuratierten und eben im spanischen Gijón eröffneten Ausstellung. Im Mittelpunkt der 17 Arbeiten umfassenden Schau stehen dabei die neue Allianzen zwischen Kunst und Wissenschaft und die „Materia Prima“, mit der hier gearbeitet wird: der Code. MATERIA PRIMA wird im LABoral Centro de Arte y Creación Industrial in Gijón gezeigt und läuft bis 8. Mai 2016.

MATERIA PRIMA – keine Ausstellung, ein Labor

Mit MATERIA PRIMA hat Ars Electronica keine Ausstellung im üblichen Sinne kuratiert, sondern vielmehr ein interaktives Labor im Schnittfeld zwischen Kunst und Wissenschaft gestaltet. BesucherInnen müssen hier erst einmal den richtigen Fragen auf die Spur kommen, bevor sie sich brauchbare Antworten erhoffen können. Der Rundgang durch die Ausstellung führt sie durch eine ganze Reihe von Laboratorien: ein BioLab, ein FabLab, ein DataLab, ein VizualisationLab, ein GeoLab und ein PhilosophyLab. Jedes einzelne dieser Labs vermittelt die Atmosphäre des Experimentierens, Beobachtens, Analysierens und Interpretierens, die sowohl den Wissenschaft- als auch im Kunstbetrieb charakterisiert. Demgemäß steht hier auch überall die Suche nach Antworten, stehen Prozesse und Methoden im Mittelpunkt und nicht die Ergebnisse. Omnipräsent ist zudem der Code, der den neuen Alchemisten, den Hackern und Do-It-Yourself-Makers quasi als „Materia Prima“ dient, mit der sie all ihre Werke schaffen. Und genau wie in vergangenen Jahrhunderten, beschreiten diese Alchemisten auch heute mitunter verbotene Wege – sei es aus kriminellen Motiven heraus oder im Dienste einer gerechten Sache.

Neue Herausforderungen, neue Allianzen – Kunst und Wissenschaft

MATERIA PRIMA zeigt aber nicht nur, dass der Code schlicht der Rohstoff unserer Zeit ist, sondern auch dass die neue Allianz zwischen Kunst und Wissenschaft Teil einer viel breiteren, ganz allgemeinen Entwicklung ist. Denn – und dies wird wiederum in der thematischen Fokussierung der einzelnen Labs sichtbar – so gut wie alle großen Herausforderungen, denen wir uns als Gesellschaften schon heute oder in naher Zukunft stellen müssen, haben eines gemein: Ihre Lösungen machen eine breite Zusammenarbeit über traditionelle Grenzen zwischen Disziplinen, Ländern und Kulturen unabdingbar. Sei es die Finanz- oder Wirtschaftskrise, die zunehmende Überwachung und Kontrolle, der Klimawandel, die aktuellen Migrationswellen oder anderes mehr – nichts davon kann im Alleingang eines ExpertInnenzirkels, eines Staates oder sonst jemandem erfolgversprechend bearbeitet werden. Als eines der vielleicht besten Beispiele für das hohe Innovationspotenzial solch neuer Kooperationen kann jene zwischen Kunst und Wissenschaft gelten.

LABoral Centro de Arte y Creación Industrial

Das LABoral Centro de Arte y Creación Industrial befindet sich im spanischen Gijón und wurde 2007 eröffnet. Ausstellungen und Programme widmen sich Kunst, Wissenschaft, Technologie und den Advanced Visual Industries. Das LABoral Centro de Arte y Creación Industrial versteht sich dabei nicht nur als ein Ort der Präsentation, sondern zugleich der Produktion. LABoral Centro de Arte y Creación Industrial ist eine multidisziplinäre Institution die Zugänge zu jenen neuen Kulturformen herstellt und fördert, die im kreativen Umgang mit Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT’s) verwurzelt sind. LABorals Programmierung zielt auf eine breite Öffentlichkeit ab, mit dem Ziel, Wissen zu generieren und zu teilen. Angelegt als Ressourcen-Plattform möchte LABoral Menschen die Entwicklung von ambitionierten Projekten im Bereich der bildenden Künste, Design und Architektur ermöglichen. Seit seiner Gründung hat LABoral mit zahlreichen Institutionen in Spanien und Übersee zusammengearbeitet, mit dem Ziel das Netzwerk auch auf andere Regionen auszudehnen.

Ars Electronica EXPORT

Ars Electronica ist mit seinen Aktivitäten seit über 10 Jahren auch über die Grenzen Österreichs hinaus tätig. Bangkok, Berlin, Bilbao, Brrüssel, Doha, Florenz, Kiew, Madrid, Mexico City, Mumbai, New York, Osaka, Peking, Regensburg, Sao Paulo, Saragossa, Shanghai, Singapur, Taichung, Tokyo und Venedig sind nur einige der bekanntesten Knotenpunkte in Ars Electronicas umfassendem, weltweiten Netzwerk. In Zusammenarbeit mit lokalen PartnerInnen in diesen Städten werden Ausstellungen, Workshops, Präsentationen, Interventionen und Events veranstaltet. Darüber hinaus exportiert Ars Electronica eine Reihe außergewöhnlicher Produkte und Dienstleistungen: den reichen Erfahrungsschatz des Ars Electronica Center im Bereich der Bildung und Vermittlung, Arbeiten die beim weltweit renommierten Prix Ars Electronica ausgezeichnet wurden, künstlerische Experimente und aktuelle theoretische Auseinandersetzungen rund um das Ars Electronica Festival, das umfangreichen Programm von u19 – CREATE YOUR WORLD und natürlich die High-Tech Entwicklungen des Ars Electronica Futurelab und der Ars Electronica Solutions. Aber was wäre Ars Electronica ohne die vielen KünstlerInnen, kreativen TechnikerInnen und WissenschaftlerInnen in ihrem Netzwerk? Ars Electronicas vielfältige Aktivitäten sollen künstlerische Kreativität unterstützen – zu einer Zeit, in der Einschränkungen in verschiedenen Bereichen künstlerisches und kreatives Arbeiten zunehmend erschweren.

Photo:

Chijikinkutsu / Sergio Redruello-LABoral / Printversion / Album

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AGRIEBORZ / Sergio Redruello-LABoral / Printversion / Album

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Environment Dress / Sergio Redruello-LABoral / Printversion / Album