Ars Electronica Futurelab visualisiert Ravels Mother Goose

Linzer Medienkunstlabor gastierte in der Walt Disney Hall in Los Angeles:
Ars Electronica Futurelab visualisiert Ravels Mother Goose

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Photo-Album Mother Goose / Flickr
Ravel trifft das Ars Electronica Futurelab / Ars Electronica Blog

(Los Angeles / Linz, 15.2.2016) Von 12. bis 14. Februar gab das Ars Electronica Futurelab ein viel beachtetes Gastspiel in der Walt Disney Hall in Los Angeles. Im Rahmen der IN/SIGHT Series spielte das von Dirigent Esa Pekka Salonen geleitete L.A. Philharmonic Orchestra Ravels „Mother Goose“, die eindrucksvolle Visualisierung dazu wurde vom Linzer Medienkunstlabor gestaltet.

Echtzeit-Bildwelten auf sieben Screens

Auf sieben hinter sowie über dem Orchester verorteten Projektionen setzte das Team des Ars Electronica Futurelab abstrakte Bildwelten in Szene, die sich nicht an der Handlung, sondern viel mehr an den Klangfarben des Stücks orientierten. Wesentlichen Einfluss auf Farben und Formen der poetischen Bilder hatte dabei das Orchester selbst. Sämtliche Bewegungen als auch die Schatten der MusikerInnen wurden mittels verschiedener Trackingsysteme eingefangen und von einer eigens programmierten Software in Echtzeit in abstrakte Bilder übersetzt. „Unsere IN/SIGHT Serie ist schlichtweg die Manifestation dessen, was wir als Top-Priorität für unser Programm ansehen – nämlich das Mischen verschiedener Kunstformen“, meint Meghan Martineau, Associate Director of Artistic Planning der L.A. Phil: „Mit dem Ars Electronica Futurelab haben wir uns diese Saison die Latte sehr hoch gelegt, denn es ist das technisch anspruchsvollste Team, das wir bis jetzt dabei gehabt haben. Alleine die Screen-Installation ist einzigartig – so etwas habe ich noch nie zuvor gesehen.“ Als Vorprogramm zu Ravels Mother Goose wurden mit Affettuoso von Tanguy, den Correspondances von Dutilleux und dem Orgelkonzert in G Moll von Poulenc drei weitere klassische Stücke aufgeführt und ebenfalls vom Ars Electronica Futurelab visualisiert. Die Produktion wurde gemeinsam von der Los Angeles Philharmonic und dem Abu Dhabi Festival in Auftrag gegeben.

Mother Goose (Mutter Gans)

„Mother Goose“ ist eine literarische Figur aus Kinderreimen und Märchen, die meist als ältere Bäuerin mit Spitzhut oder auch als Gans mit einer Mütze dargestellt wird. Die erste namentliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1697, als der Charles Perrault eine Sammlung von acht Märchen veröffentlichte. Es handelte sich um „Dornröschen“, „Rotkäppchen“, „Blaubart“, „Gestiefelter Kater“, „Frau Holle“, „Aschenputtel“, „Riquet mit dem Schopf“ und „Der kleine Däumling“. Bekannt wurde die Sammlung unter ihrem Untertitel „Contes de ma mère l’Oye“ (Geschichten von meiner Mutter Gans). 1729 veröffentlichte Robert Samber mit seinen Histories or Tales of Past Times die erste englische Übersetzung und machte die Märchen in den USA und Großbritannien bekannt, wo bis heute sehr populär sind. Anfang des 20. Jahrhunderts komponierte Maurice Ravel seine gleichnamige Ballettmusik für Orchester, die am 29. Jänner 1912 im Théâtre des Arts in Paris uraufgeführt wurde.

Die Walt Disney Concert Hall

Die Walt Disney Concert Hall ist ein Konzerthaus in Los Angeles und eines von insgesamt vier Veranstaltungshäusern des Los Angeles Music Center, einem der größten Zentren der darstellenden Künste in den Vereinigten Staaten. Designer und Architekten Frank Gehry entwarf die markante Architektur des Hauses, dessen Konzerthalle für ihre Akustik berühmt ist. Eröffnet wurde die Walt Disney Concert Hall 2003 und beheimatet seither das Los Angeles Philharmonic Orchestra.

Ars Electronica Futurelab

1996 initiiert, widmet sich das Ars Electronica Futurelab der Zukunft von Kunst, Technologie und Gesellschaft. Mittels Methoden und Strategien der angewandten Forschung versucht man Beiträge zu entwickeln, die sowohl in der Kunst als auch in Wissenschaft neue Erfahrungs- und Erkenntnisgewinne eröffnen und sich durch eine hohe gesellschaftliche Relevanz auszeichnen. Das Team des Labors baut seinen Arbeitsansatz auf transdisziplinärer Forschung und Arbeit auf, was sich nicht zuletzt in der Vielfalt unterschiedlicher Disziplinen äußert. Essentiell für diese Arbeitsweise sind zudem die vielen internationalen KünstlerInnen und ForscherInnen, die als Artists in Residence im Atelier/Labor arbeiten. Das Leistungsspektrum des Ars Electronica Futurelab konzentriert sich auf die über Jahre entwickelte Expertisen in Fachgebieten wie Medienkunst, Architektur, Design, Interaktive Ausstellungen, Virtual Reality und Echtzeitgrafik. Das Ars Electronica Futurelab ist ein Bereich der Ars Electronica Linz GmbH, die wiederum Teil der Unternehmensgruppe Stadt Linz ist und sich zu 100 Prozent im Eigentum der Stadt Linz befindet.

Photo:

Mother Goose / Fotocredit: Roland Aigner, Ars Electronica Futurelab / Printversion / Album

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Mother Goose / Fotocredit: Roland Aigner, Ars Electronica Futurelab / Printversion / Album

Photo:

Walt Disney Concert Hall / Roland Aigner/ Printversion / Album

Photo:

Mother Goose Visualization / Ars Electronica Futurelab / Printversion / Album