Lieblinge: Brain Computer Interface

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Meine liebste Station im Ars Electronica Center ist das Brain Computer Interface (kurz BCI) im BrainLab. BCI ist eine Verbindung von Gehirn und Computer, ähnlich wie ein EEG (Elektroenzephalogramm), das die Gehirnströme misst. Mithilfe einer Kappe die man sich aufsetzt, werden die Aktivitäten einzelner Gehirnbereiche über Elektroden und Kabeln an den Computer übertragen.

Interessant ist ein Experiment mit blinkenden Lichtern in einer bestimmten Frequenz, das so genannte SSVEP. Dabei wird mithilfe von Elektroden die Reaktion des Gehirns gemessen und sichtbar gemacht. Diese Reaktion wird dann zum Steuern eines sechsbeinigen Roboters eingesetzt. Unser Gehirn verarbeitet täglich Millionen von Bildern. Sobald wir uns auf etwas konzentrieren, etwa auf ein blinkendes Licht, senden Nervenzellen im Gehirn unterschiedliche Signale aus. Sie übernehmen den Rhythmus des blinkenden Lichtes. So kann man einen Roboter steuern. Auf einer Fernsteuerung blinkt jede Richtungstaste in einer anderen Frequenz. Konzentrieren wir uns auf eine der Richtungen, blinken die Signale unserer Nervenzellen im selben Muster wie das Licht. Dies erkennt der Computer und führt mit dem Roboter die Bewegung aus.

Faszinierend finde ich, mit meinen Gedanken eine Maschine zu steuern. Nicht auszudenken, was das für die Medizin bedeutet, beispielsweise für Menschen mit Behinderung oder für Spielzeug, das man mit dem Gehirn steuern kann. Und schließlich kommt man auch der Philosophie der Ars Electronica näher, die sich mit der Mensch-Maschine-Beziehung in Verbindung mit neuen technologischen Möglichkeiten beschäftigt.

Mehr Info zum BCI

Anfang der 70er-Jahre wurde Karl Federspiel als ausgebildeter Industriekaufmann mit dem Aufbau einer EDV betraut. Von da an war er bis zu seiner Pensionierung als Leiter einer EDV-Firma tätig. Für ein gemächliches Pensionsdasein fühlte sich Karl noch zu jung, also fing er 1999 Teilzeit als Infotrainer im Ars Electronica Center an. Besonders viel Freude bereitet ihm hier einerseits der Umgang mit Menschen, sowohl mit BesucherInnen als auch mit seinen KollegInnen, andererseits am Puls neuer technologischer Möglichkeiten zu sein.

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