TEA Collective Wisdom – Ars Electronica in Taiwan

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TEA Collective Wisdom, eine Ausstellung in NTMOFA in Taichung, an der die Ars Electronica zum wiederholten Male teilnimmt, geht in die letzten Tage. Wir haben ein kurzes Gespräch mit dem Kurator Shu-Min Lin geführt und zeigen ein paar Eindrücke zur Ausstellung.

Wie viele Besucherinnen und Besucher haben die Ausstellung bereits gesehen?

Bis jetzt waren es über 30 000 Menschen.

Gibt es besonders beliebte Installationen und Ausstellungsstücke?

Die folgenden Arbeiten haben sich als besonders beliebt herausgestellt:

Shadowgram
Die Leute lieben diese Arbeit. Jeder und jede bekommt hier eine Bühne, auf der er oder sie sich ausdrücken können. Außerdem kann man mit anderer Leute Shadowgrams interagieren und schafft so eine Community innerhalb der Ausstellung.

Ars Wild Card
Die Ars Wild Card ist eine Möglichkeit, mehr mit der Ausstellung zu machen, als sie nur zu besuchen. Die Leute mögen es, dass sie nicht nur die Informationen über bestimmte Kunstwerke mit nach Hause nehmen können, sondern dass sie auch einen ganz eigenen Blickwinkel auf die Ausstellung mitnehmen.

Trash Track & Forage Tracking
Den Leuten gefällt an dieser Arbeit, dass man einen sehr nachhaltigen und positiven Einfluss auf die Gesellschaft haben kann, in dem man Technologie und Smartphones kombiniert.

Rate Beat
Der rasche Wechsel der Austauschraten verschiedener Währung wird hier durch Münzen, die durch Elektromagnetismus in Glasflaschen zum Schwingen gebracht werden, dargestellt. Etwas so dermaßen Abstraktes wird durch die Installation greifbarer, die größere Macht, die das tägliche Leben der meisten beeinflusst, wird auf diese Weise verständlicher gemacht.

People Staring at Computers
Das Konzept dieser Installation ist den Besucherinnen und Besuchern hier noch nicht bekannt, sie werden angestoßen, über ihre eigene Wahrnehmung und Definition von Privatsphäre nachzudenken.

Exquisite Clock
Diese Uhr gibt dem Publikum die Möglichkeit, Teil der Zeitmessung zu werden, sei es als Sekunde oder als Minute. Es macht die Leute sehr stolz, gemeinsam etwas Ganzes schaffen zu können.

Sheep Market & Ten Thousand Cents
Bei dieser Installation ist es besonders faszinierend zu sehen, wieviele Zeichnungen es gibt, die dem Regelwerk des Künstlers widersprechen. Es zeigt die Schönheit, dass gemeinsames Wissen auch gegenteilige Meinungen verträgt.

Wie sind die Reaktionen, wie schauen Ihre persönlichen Erfahrungen mit der Ausstellung aus?

Face to Facebook und Looking for Mr. Goodbar geben dem Publikum die Möglichkeit, auf das Thema Social Media, das den meisten ja vertraut ist, von einem anderen Blickwinkel aus zu betrachten. Man kann beobachten, wie Leute bewusst oder unbewusst in der echten oder virtuellen Welt miteinander verbunden sind. Taiwan Gold ist ein erfolgreiches partizipatorisches Kunstprojekt. Es ist großartig, so viele wunderschöne Momente durch die Augen der Öffentlichkeit wahrzunehmen. Es ist sehr leicht, sich mit ihnen zu identifizieren, weil sie tief ins uns drin sind, wir haben sie bis jetzt nur nicht bemerkt.

Die Welt ist immer besser vernetzt. Collective Wisdom zeigt viele verschiedene Arten, wie Kollaboration und Interaktion auf künstlerischer Ebene funktionieren kann. Was wird Ihrer Meinung nach das nächste große Ding sein, das unsere Gesellschaft verändern wird?

Die Grenzen zwischen verschiedenen Räumen werden immer vager. Menschen werden einen immer besseren Zugang zu Informationen erhalten und die Zusammenarbeit zwischen Leuten aus verschiedensten Gebieten wird sich verstärken. Die Beziehung zwischen den Menschen und wie sie sich zusammenschließen wird sich verändern. Neue Verbindungen über verschiedene Disziplinen hinweg werden mehr Möglichkeiten für die Kunst schaffen.

Der Ausstellungskatalog von TEA – Collective Wisdom ist als PDF verfügbar, in folgender Ars Wild Card – Sammlung sind die persönlichen Eindrücke hunderter Menschen festgehalten. Auf der Seite von Ars Electronica Export gibt es noch weitere Details zur Ausstellung.

Shu-Min Lin ist in Taipei geboren, lebte 15 Jahre in New York, wo er am New York Institute of Technology als außerordentlicher Professor im Bereich Kunst unterrichtet hat. Er ist Executive Director der United States Arts and Sciences Association und hat unzählige Werbe- und Designawards gewonnen. TEA hat Shu-Min Lin gemeinsam mit Gerfried Stocker und Manuela Naveau kuratiert.