(01. Juli bis 28. August 2011 / Flughafen Wien)
Medienkunst am Flughafen Wien: Versteckte künstlerische Installationen überraschen Passagiere auf ihrem Weg zum Abfluggate oder beim Aufenthalt in den Warte- und Sicherheitszonen.
Frech, witzig und wunderbar unterhaltsam für Groß und Klein ist das Projekt Reface der amerikanischen Künstlergruppe Tmema (Golan Levin und Zachary Lieberman), das in der Wartezone D aufgebaut ist. Mit einer Videokamera werden kurze Aufnahmen der Gesichter von wartenden Passagieren gemacht. Diese werden in drei Teile – Stirn-, Augen- und Mundpartie – zerschnitten, anschließend vermischt und neu zusammengestellt. So entstehen schier unendliche Kombinationsmöglichkeiten, durch die sich wahrlich internationale Antlitze von Personen unterschiedlichen Alters, verschiedener Herkunft und Zugehörigkeit kreieren lassen.
Innocence ist ein Projekt, das mit vorbeikommenden Passagieren in den Gängen zu den Abfluggates C und D spielt. Eine Kamera erfasst die sich bewegenden Personen, die sich in Echtzeit auf den Monitoren in einer märchenhaften Welt wiederfinden. Je nachdem, wie schnell man sich bewegt, wirbelt man mehr oder weniger herabgefallenes Laub auf, erschreckt die Tiere oder veranlasst sie, näher zu kommen. Dann beginnt es auf einmal zu regnen. Das anfängliche Tröpfeln wird rasch zum Wolkenbruch und verwandelt den Ort in eine einzige große Pfütze. Jeder Schritt löst jetzt Wellen aus, die sich in konzentrischen Kreisen über den ganzen Weg der Passagiere ausbreiten. Innocence ist eine Produktion des Ars Electronica Futurelab.
Als ein Spezialprogramm bietet der Flughafen Wien das Projekt Shadowgram des Ars Electronica Futurelab an, das an den Wochenenden – jeweils Freitag- und Sonntagnachmittag – in den B-Busgates aufgebaut wird und ähnlich wie ein Gästebuch funktioniert. Einerseits kann man hier Nachrichten hinterlassen, andererseits mittels eines speziellen Kamerasettings vor einer Leuchtbox ein Foto von sich machen, das dann als circa zehn Zentimeter großer Schatten auf einer Klebefolie ausgeschnitten wird. Die Informationen werden so im wahrsten Sinne des Wortes personifiziert.
