Prix Ars Electronica: Die GewinnerInnen 2013

Prix Ars Electronica 2013:
4.071 Einreichungen aus 73 Ländern

(Linz, 16.5.2013) Insgesamt 4.071 Projekte aus 73 Ländern wurden beim Prix Ars Electronica 2013 eingereicht. Die meisten Einreichungen verzeichnete heuer die Kategorie „Digital Musics & Sound Art“ (848), gefolgt von „Computer Animation / Film / VFX“ (775), „Interactive Art“ (672), „u19 – CREATE YOUR WORLD“ (652), „Hybrid Art“ (568), „Digital Communities“ (400) und „[the next idea] voestalpine Art and Technology Grant“ (156). Die Goldenen Nicas gehen diesmal an KünstlerInnen aus Kanada, Italien, der Türkei, der Schweiz, Spanien, Belgien und Österreich, der [THE NEXT IDEA] voestalpine ART AND TECHNOLOGY GRANT geht an vier Visionäre aus Brasilien, den USA und Israel. Neben den begehrten Trophäen bzw. dem [THE NEXT IDEA] Grant dürfen sich die GewinnerInnen über Preisgelder von insgesamt 117.000 Euro freuen. Die offizielle Preisverleihung findet traditionell im Rahmen der Ars Electronica Gala am 6. September 2013 im Linzer Brucknerhaus statt.

Trendbarometer der Medienkunstszene

1987 initiiert, gilt der Prix Ars Electronica als der Trendbarometer der internationalen Medienkunstszene. Jedes Jahr kürt eine hochkarätige Jury die besten zeitgenössischen Arbeiten und verleiht ihren UrheberInnen die Goldenen Nicas, die „Oscars der Medienkunst“. Aktuell sieben Wettbewerbskategorien spiegeln die Vielfalt zeitgenössischer Medienkunst wider: Computer Animation / Film / VFX”, „Digital Musics“, „Interactive Art“, „Hybrid Art“, Digital Communities“, „[the next idea] voestalpine Art and Technology Grant“ und der österreichweit ausgeschriebene Jugendwettbewerb „u19 – CREATE YOUR WORLD“.

Partner und Sponsoren

Der Prix Ars Electronica wird von Ars Electronica Linz und dem ORF Oberösterreich veranstaltet. Kooperationspartner sind das Brucknerhaus Linz und das OK (Offenes Kulturhaus Oberösterreich). Unterstützt wird der Prix Ars Electronica von der Stadt Linz und dem Land Oberösterreich. Hauptsponsor ist die voestalpine, die sich mit einem eigenen Stipendium für visionäre Ideen engagiert. Als weitere Sponsoren beteiligen sich die Liwest Kabelmedien GmbH, KulturKontakt Austria, Casinos Austria und die LINZ AG.

Prix Ars Electronica 2013 – Goldene Nicas

Digital Musics & Sound Art
Nicolas Bernier (CA): frequencies (a)

Nicolas Berniers Sound-Performance „frequencies (a)“ speist sich aus dem perfekten Zusammenspiel eines traditionellen Mediums, digitaler Klänge und Licht. Entlang einer gläsernen Werkbank montiert der Künstler eine Reihe von Stimmgabeln, jeder einzelnen wiederum stellt er einen computergesteuerten Hubmagneten zur Seite. Die gesamte Szenerie ist in Schwarz-Weiß gehalten und mutet ob ihrer Sterilität an wie ein wissenschaftliches Labor – eines, in dem Nicolas Bernier die Zutaten seiner Sound-Experimente mixt. Je nachdem welche Sequenzen er dabei via Computer an die Hubmagneten schickt, lösen diese präzise getimte Schläge auf die Stimmgabeln aus. Das Ergebnis ist ein vibrierender Klangteppich. Synchronisiert wird dieser mit einer Lichtinstallation, die die gesamt Anordnung abwechselnd in vollkommene Dunkelheit und gleißendes Licht taucht.
http://www.nicolasbernier.com/

Computer Animation Film VFX
Memo Akten (TR), Quayola (IT): Forms

„Forms“ ist ein Projekt der Visual Artists Quayola und Memo Akten. Die visuell beeindruckende Animation ist eine Studie rund um die Bewegungsabläufe von in Aktion befindlichen Spitzenathletinnen und Spitzenathleten. Die KünstlerInnen filmten SchwimmerInnen und TurmspringerInnen, (Stab-) HochspringerInnen und BodenturnerInnen bei ihren Wettkampfeinsätzen, analysierten ihre Bewegungen und ihre Körpersprache und übersetzten dies in abstrakte dreidimensionale Skulpturen aus Stäbchen, Spiralen, Quadern und Kugeln. Deren Auseinander- und Zusammenfalten, Wischen und Rotieren unterlegten sie mit metallischem Klicken und Knirschen, das den Eindruck der Bewegung nochmals verstärkt.
http://www.memo.tv/forms/

Digital Communities
El Campo de Cebada (ES)

„El Campo de Cebada“ ist ein Platz in La Latina, einem historischen Viertel im Zentrum von Madrid, und seit 2010 auch der Name einer im Rahmen des Prix Ars Electronica nun ausgezeichneten BürgerInneninitiative. Deren Vorgeschichte beginnt in den 1960er Jahren, als die Madrider Stadtregierung beschloss, die bislang auf dem El Campo de Cebada befindlichen Marktstände durch eine große Markthalle zu ersetzen und daneben ein Sportzentrum zu errichten. Anfang des 21. Jahrhunderts modernisierte man beide Bauten und betraute Private mit ihrem Management. 2009 wurde das Sportzentrum 2009 jedoch geschlossen und abgerissen. Wiedererrichtet wurde nichts. Mehr als ein Jahr lag das Areal mitten im Stadtzentrum brach. Solange bis es zum temporären Spielort der Kulturinitiative „La Noche en Blanco“ wurde – sehr zum Gefallen der Nachbarschaft in La Latina, die sich daraufhin zusammentat und das Projekt „El Campo de Cebada“ in Angriff nahm. Zunächst wurde eine Webplattform eingerichtet, auf der Ideen zur zukünftigen Nutzung des Areals gesammelt wurden, danach folgte der Gang zur Stadtverwaltung, von der man schließlich grünes Licht erhielt. Seither ist der Campo de Cebada Schauplatz von Theater- und Kinovorführungen, Lesungen, sportlichen Wettkämpfen, Workshops und Kursen, ist Gemüse und Obstgarten und im Hochsommer sogar Freibad. Vorbereitet und organisiert werden all diese Aktivitäten im Zuge regelmäßiger, stets öffentlich zugänglicher Meetings, die allesamt protokolliert und im Internet veröffentlicht werden. Alle sind aufgerufen, sich vor Ort oder online zu beteiligen. Bei allen Projekten gibt die beabsichtigte Nutzung stets die Form vor und nicht umgekehrt – ein Umstand, der neben Transparenz und Open Data-Politik den großen Erfolg der Initiative ausmacht. Hier wird nichts von oben oder temporär eingesetzten Gremien vorgegeben, das dann vor Ort mäßig bis gar nicht genutzt wird. Hier entwickelt sich alles aus einer konkreten Nachfrage heraus. Die Transparenz und Offenheit mit der all diese Aktivitäten vor Ort und im Netz geplant, diskutiert, weiterentwickelt, beschlossen und umgesetzt werden, sind beispielhaft für eine erfolgreiche (Digital) Community im Jahr 2013.
http://elcampodecebada.org/

Interactive Art
Michel Décosterd, André Décosterd (CH): Pendulum Choir

Mit ihrem „Pendulum Choir” kreierten Michel und André Décosterd eine Live-Performance, die den Prozess des Atmens und die damit verbundene Aktivitäten der Lunge auf ebenso ungewöhnliche wie eindringliche Weise interpretiert. Die Hauptdarsteller sind neun schwarzgekleidete Sänger auf metallenen, hydraulischen Stelzen. Jede dieser sternförmig arrangierten Einheiten aus Mensch und Maschine repräsentiert ein Lungenbläschen, über die unser Körper Sauerstoff aufnimmt. Im Rahmen seiner Performance „singt“ der Chor nun das Atmen, bringt das Einsaugen der Luft, das Herausfiltern des Sauerstoffs und das Wiederausatmen akustisch zum Ausdruck. Synchron zu ihren archaischen Gesängen pendeln die Sänger auf ihren knapp einen Meter hohen Stelzen mal nach vorne und hinten, kippen auf die eine, dann wieder auf die andere Seite. Phasenweise vollzieht sich all dies in Harmonie, singt und bewegt sich alles wie ein Organismus. Dann wieder scheint Chaos auszubrechen, ein Mensch gegen den anderen anzusingen und die Maschinen auseinanderzustreben. Die Musik wechselt dementsprechend zwischen abstrakten, sich wiederholenden, lyrischen und narrativen Passagen, während die auf den hydraulischen Plattformen festgeschnallten menschlichen Körper abwechselnd der Schwerkraft folgen und sich dann wieder gegen sie stemmen. Immer wieder wirkt die gesamte Szenerie wie ein eigentümliches Ritual an, wie eine abstrahierte Reise vom ersten zum letzten Atemzug.
http://www.codact.ch/gb/pendugb.html

Hybrid Art

Koen Vanmechelen (BE): The Cosmopolitan Chicken Project

1999 startete Koen Vanmechelen sein „Cosmopolitan Chicken Project“. Der Name des einzigartigen Projekts ist zugleich sein Programm: Es geht um die Züchtung des ultimativen kosmopolitischen Huhns, das die genetische Information aller Hühnerpopulationen weltweit in sich trägt. Ein Huhn, das wie kein anderes die Globalisierung unserer Welt repräsentiert und Symbol ist, für die permanente Vermischung von Ethnien und Kulturen. Koen Vanmechelen schafft damit den lebenden Beweis dafür, dass es zwar Arten, aber keine Rassen gibt. Was er ebenfalls deutlich macht ist, welch hohe kulturelle Implikationen unser Mitgestalten von Pflanzen, Tieren und letztlich des Menschen selbst aufweist. Augenscheinliches Beispiel ist die französische Hühnerpopulation, die nach langen Jahren der Züchtung heute mit rotem Kamm, weißem Körper und blauen Füßen gefällt – einem durch und durch patriotischen Outfit. Interessant ist auch der Umstand, dass sich eine hohe Diversität der Erbinformation positiv auf die Lebenserwartung und Gesundheit eines Huhns auswirkt. Die Schlussfolgerung: Genetische Vielfalt ist überlebenswichtig. Mit seinem „Cosmopolitan Chicken Project“ stellt Koen Vanmechelen eine ganze Reihe brisanter Fragen – jene nach der technischen Machbarkeit, der Sinnhaftigkeit oder der ethischen Vertretbarkeit von Gen- und Biotechnik oder die nach den Identitäten unserer multikulturellen und multiethnischen Gesellschaften und uns einzelnen. Um diese und weitere Fragen zu transportieren, nutzt Koen Vanmechelen eine ganze Reihe von Medien, darunter einmalige großformatige Grafiken, die die vielfach verzweigten Stammbäume seiner Hühner zeigen. http://www.koenvanmechelen.be/cosmopolitan-chicken-project

u19 – Create Your World
Dominik Koller (AT): Visual:Drumset

„Visual:Drumset“ macht es möglich, Trommelschläge sichtbar zu machen und zwar direkt auf den Fellen der Trommeln. Möglich wird dies durch Vibrationssensoren und speziellen Projektoren am unteren Rand des Trommelrahmens. Mittels der Sensoren wird zunächst festgestellt, welche Trommel geschlagen wurde, diese Information dann mittels einer Arduino-Platine eingelesen und an den Computer weitergeleitet. Hier können die jeweils gewünschten Farben, Formen und Effekte jener Visuals angepasst werden, die schließlich auf das Fell der Trommel projiziert werden. Eine entsprechende Android-App leistet übrigens dieselben Dienste. Mit seinem „Visual:Drumset“ schafft der 17-jährige Dominik Koller ein visuell-interaktives Spielerlebnis für jede/n SchlagzeugerIn und deren/dessen Publikum.

[THE NEXT IDEA] voestalpine ART AND TECHNOLOGY GRANT
Marcelo Coelho (BR), Skylar Tibbits (US), Natan Linder (IL), Yoav Reches (IL): Hyperform

Mit „Hyperform” wollen Marcelo Coelho, Skylar Tibbtis, Natan Linder und Yoav Reches das nächste Kapitel der gerade eben angebrochenen Makers-Revolution schreiben. Ausgangspunkt ihrer Überlegungen ist, dass immer einfacher zu nutzende Softwaretools und immer preiswertere 3D-Drucker immer mehr Menschen die Chance eröffnen, ihre eigene Kreationen zu designen und zu produzieren. Einzige Einschränkung dabei: Die Größe der Objekte ist ziemlich limitiert. Noch. Denn an dieser Stelle kommt die „next idea“ von Marcelo Coelho und Skylar Tibbtis ins Spiel: Um die Größe der ausgedruckten Objekte zu maximieren, wollen sie mit Unterstützung des Ars Electronica Futurelab ein Verfahren entwickeln, das es möglich macht, den bislang drei Dimensionen des Drucks eine vierte hinzuzufügen: die Zeit. Im Zuge eines solchen „4D-Drucks“ erzeugte Objekte sollen ihre endgültige Form nicht schon im Druck, sondern erst später erhalten. Zunächst wird ihnen bloß „mitgegeben“, wie sie letztlich aussehen sollen.http://www.ted.com/talks/skylar_tibbits_the_emergence_of_4d_printing.html

Prix Ars Electronica 2013 – Awards of Distinction

Computer Animation / Film / VFX

La Mécanique Du Plastique (FR): Duku Spacemarines

Duku Spacemarines von La Mécanique Du Plastique ist eine vierminütige Animation, deren Handlung sich aus unterschiedlichen Hollywood-Plots zusammensetzt. Die Stimme des Erzählers kommentiert die Handlung, die immer wieder spontane und dabei eigenartige Wendungen nimmt. So wird aus einem Chinesen, der Amerika vernichten will, plötzlich ein Tscheche, der sich bei einem Kampf in Hahn verwandelt, danach in ein Krankenhaus eingeliefert wird, nur um am nächsten Tag nicht im Spital, sondern in einem Supermarkt aufzuwachen. Zum krönenden Abschluss wird dann auch noch Washington während eines Erdbebens von Aliens attackiert.
http://lamecaniqueduplastique.fr/

Computer Animation / Film / VFX
Oh Willy / Emma De Swaef (BE), Marc James Roels (BE): Beast Animation

Ein Mit-Fünfziger namens Willy besucht seine kranke Mutter in einer Nudisten-Community, wo auch er seine Jugend verbracht hat. Traurig, erinnert er sich nach dem Tod der Mutter an seine Kindheitstage zurück und findet schließlich in den Armen eines haarigen Monsters wieder mütterliche Zuwendung und Schutz. „Oh Willy“ ist eine berührende Stop-Motion-Animation mit liebevoll gestalteten Charakteren aus Wolle.
http://www.beastanimation.be/

Digital Communities
Refugees United: Refugees United

Refugees United ist die weltweit erste Webdatenbank, die es Flüchtlingen ermöglicht, nach Familienmitgliedern und FreundInnen zu suchen. Die UserInnen bestimmen dabei immer selbst, welche und wie viele ihrer personenbezogenen Daten sie veröffentlichen wollen. Wer möchte, kann auch anonym bleiben. Diese Personen können dennoch (wieder-)gefunden werden – anhand von Details, die ausschließlich Familienangehörigen oder engsten FreundInnen bekannt sind. Die Non-Profit Plattform Refugees United kann kostenfrei genutzt werden.
http://info.refunite.org/

Digital Communities
Visualizing Palestine / Visualizing Palestine (PS)

Auf der Homepage Visualizing Palestine finden sich Grafiken zu Aspekten des israelisch palästinensischen Konfliktes. Ziel ist es, durch kreative Gestaltungsformen eine sachliche Geschichte von Israel und Palestina zu erzählen. Mehrere Teams sind dabei mit verschiedenen Aufgaben betraut. So werden aktuelle Fragen und Themen identifiziert, dann recherchiert und analysiert und schließlich in aussagekräftige Bilder und Grafiken verwandelt.
http://www.visualizingpalestine.org

Digital Musics & Sound Art
Borderlands Granular / Chris Carlson (US)

Borderlands Granular ist ein „Musikinstrument“, das es iPad- und Desktop-UserInnen ermöglicht, Klänge über einen Granular-Sampler zu untersuchen, damit zu spielen und zu transformieren. Die Samples werden dabei nicht auf gewohnte Weise wiedergegeben, sondern in sogenannte Körner, in kurze Stücke von 1 bis 50 Millisekunden unterteilt. Diese Körner können übereinander platziert werden, ihre Lautstärke, Geschwindigkeit, Phasen und Tonhöhe beim Abspielen geändert werden.
http://www.borderlands-granular.com/app/

Digital Musics & Sound Art
SjQ++(JP): SjQ++

SjQ++ ist ein audiovisuelles Projekt, das sich 2012 in Kyoto, Japan, startete. Abhängig von ihren jeweiligen Sounds werden die Interaktionen der sechs Musiker visualisiert und auf oder hinter die Körper der Gruppe projiziert. Mittels dieser Animationen können die einzelnen Musiker miteinander kooperieren oder gegeneinander antreten. Die Sounds and Visuals von SjQ++ sind perfekt synchronisiert und beeinflussen sich gegenseitig.
http://sjq.jp/sjqpp/

Hybrid Art
Tania Candiani (MX): FIVE VARIATIONS OF PHONIC CIRCUMSTANCES AND A PAUSE

Die Ausstellung „Five Variations of Phonic Circumstances and a Pause“ von der Mexikanerin Tania Candiani ist im Laboratorio de Arte Alameda in Mexico City zu sehen und zeigt sechs Maschinen, die sich mit Sound, Sprache und den unterschiedlichen Dimensionen von akustischen Erfahrungen auseinandersetzen. Ziel der Maschinen ist es Sounds, etwa Geräusche, Gelesenes, Erzählungen, Gemurmel, Geheimnisse und Musik zu interpretieren und zu übersetzen, sie in Text und Code umzuwandeln.
http://www.taniacandiani.com

Hybrid Art
Philip Ross (US): Mycotecture

Bereits In den frühen 1990-er Jahren begann der US-Amerikaner Philip Ross an Skulpturen zu arbeiten, die zur Gänze aus lebenden Pilzen bestehen: Pilz-Zellen werden dafür in ein auf Zellulose basierendes Medium, etwa Sägespäne, eingebracht, die dem Organismus sowohl als Futter als auch als Rahmen dienen, um darauf zu wachsen. Innerhalb nur einer Woche verhärtet ein solches Gemisch. Wie Gips ist das Pilzgewebe in der Lage, jede beliebige Form anzunehmen. Am Ende der Trocknung stehen dem Künstler schließlich Bauteile aus einem sehr leichten, stabilen Material zur Verfügung. Neben einem organischen Tee-Haus für eine Ausstellung in der Kunsthalle Düsseldorf gestaltete Philip Ross bereits eine Reihe pilzbasierter Möbelstücke.
http://philross.org/projects/mycotecture/#projects/mycotecture/

Interactive Art
rAndom International: Rain Room

Die Künstlergruppe rAndom International hat mit „Rain Room“ eine Installation geschaffen, die es auf 100 Quadratmetern künstlich regnen lassen kann. Der Clou dabei ist, dass PassantInnen hier auch ohne Regenschutz nicht nass werden. Möglich wird das durch 3D-Kameras, die den gesamten Raum überwachen und Informationen über den jeweiligen Aufenthaltsort der BesucherInnen ständig an die in der Decke befindlichen Wasserdüsen übermitteln – nebst der Botschaft, wo es gerade nicht regnen soll.

Interactive Art
Masaki Fujihata (JP): Voices of Aliveness

Masaki Fujihata lädt Menschen zu einer Fahrradtour entlang eines speziell präpariertenPfades, des sogenannten „shouting circuit“. Die dafür zur Verfügung gestellten Fahrräder sind allesamt mit GPS und einer Video-Kamera ausgestattet, die TeilnehmerInnen wiederum eingeladen, während ihrer Fahrt möglichst laut zu schreien. Ihre Rundtouren werden aufgezeichnet und in Gestalt ringförmiger Grafiken ins Internet gestellt. Ring für Ring ist eine dokumentierte Reise durch Raum und Zeit.
http://voicesofaliveness.net

u19 – CREATE YOUR WORLD
Isidor Dietrich (AT): Destino, facebook, BluCar, Nur Kreide

Der Mödlinger Isidor Dietrich darf sich über einen Award of Distinction in der Kategorie u19 – CREATE YOUR WORLD freuen. Er wurde für eine Sammlung von vier Stop-Motion-Trickfilmen ausgezeichnet, die er alle mit AfterEffects und Final Cut erstellte. In seinen Movies geht es um Autorennen, Puppen die sich mit Facebook beschäftigen, ein zum Leben erwachtes Kreidemännchen und um ein Spielzeugauto, das in einer Wohnung Amok fährt, während die Hausherrin beim Einkaufen ist.
http://www.youtube.com/Realbrickanimations

u19 – CREATE YOUR WORLD
HLFS Ursprung (AT): Soilution – Erde mit Zukunft

Fasziniert von einem Vortrag über „Terra Preta“, eine fruchtbare Schwarzerde aus dem Amazonasgebiet, beschlossen die SchülerInnen der 4. Klasse Umwelttechnik der HLFS Ursprung das Projekt „Soilution – Eine Erde mit Zukunft“zu initiieren. Gemeinsam mit einem bayerischen Unternehmen entwickelten sie eine kohlehaltige Gartenerde nach dem Vorbild der „Terra Preta“, die nun über eine von den SchülerInnen gegründete Firma an umweltbewusste GärtnerInnen vertrieben wird. Das Besondere an der Erde: Sie enthält Biokohle, die Kohlenstoff bindet, das sonst in Form von CO2 in die Erdatmosphäre gelangen würde.
http://hlfs.ursprung.at

u19 – CREATE YOUR WORLD (Sachpreis u10)
Sasan Hoseini, Arian Hoseini (AT): Lernprogramme für die Volksschule

Um Lego-Spiele zu programmieren besuchten die beiden Wiener Brüder Sasan und Arian Hoseini einen Programmierkurs für Kinder. Dabei kam ihnen die Idee, für sich selbst und andere Kinder Lernprogramme zu schreiben. Bislang schrieben die beiden Lernsoftware für Multiplikationen, Divisionen und Subtraktionen.

u19 – CREATE YOUR WORLD (Sachpreis u14)
Florian Bührle (AT): Feldversuche

Der 14-jährige Florian Bührle aus Bregenz wurde für seine Animation „Feldversuche“ ausgezeichnet. Er lässt in seinem Video Würfel passend zur Musik tanzen, zu Boden fallen und zerbrechen. Der Soundtrack dazu stammt ebenfalls vom jungen Bregenzer.

Pressetext „Prix Ars Electronica: Die GewinnerInnen 2013“ / PDF

Weitere Informationen, Interviews mit Verantwortlichen sowie JurorInnen des Prix Ars Electronica und Interviews mit ausgezeichneten KünstlerInnen werden regelmäßig am Blog der Ars Electronica veröffentlicht.

Photo:

Pendulum Choir / Xavier Voirol / Printversion / Image Collection

Photo:

frequencies (a) / Fracois Laflamme / Printversion / Image Collection

Photo:

Rain Room / rAndom International / Printversion / Image Collection

http://www.youtube.com/watch?v=zKgg6bWxj5E
Forms / Memo Akten, Quayola


SjQ++ / SjQ++

http://www.youtube.com/watch?v=ytRv5xkUQ-Y
Voices of Aliveness / Masaki Fujihata


The Cosmopolitan Chicken Project / Koen vanMechelen